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Radstädter Tauern II
(Ost-West-Durchquerung)

Tour O18: Juni 2023

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In den vergangenen Jahren hatte ich bereits Touren in diesem Wandergebiet organisiert. Wir waren zweimal auf dem Tauernhöhenweg unterwegs. Unsere erste Tour (Tauernhöhenweg I) führte uns bis zum Hannoverhaus. Die zweite Tour (Tauernhöhenweg II) endete an der Kattowitzer Hütte, von der wir in das wunderschöne Maltatal abstiegen. Von dort sahen wir auch Ausschilderungen in die Niederen Tauern und in Richtung der Rotgüldenseehütte ausgeschildert. Auf diesen Wegen plante ich zwei Jahre später eine weitere Hüttentour. Ich wählte eine Durchquerung der Radstädter Tauern von Nord nach Süd. Diese Tour hatte uns so gut gefallen, dass wir 4 Jahre später nun noch einmal hier wanderten und eine Variante der Durchquerung von Ost nach West wählten.
Die Radstädter Tauern sind eine Gebirgsgruppe der zentralen Ostalpen in Österreich. Zusammen mit den Schladminger Tauern, den Rottenmanner und Wölzer Tauern und den Seckauer Tauern bilden die Radstädter Tauern die Großgruppe der Niederen Tauern. Das Gebirge befindet sich im Osten des österreichischen Bundeslandes Salzburg zwischen den Oberläufen der Flüsse Enns und Muhr. Die Muhr entspringt im Nationalpark und fließt durch Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn. In einigen Abschnitten bildet sie die Grenze zwischen diesen Staaten. Die Radstädter Tauern bestehen überwiegend aus Schiefern. Die Gipfel und Grate sind von Schutthalden gesäumt. Das Gebirge ist unvergletschert, besitzt aber aus eiszeitlichen Vergletscherungen viele Kare mit besonders vielen Karseen. Die höchsten Gipfel der Radstädter Tauern sind das Weißeck (2711m), der Hochfeind (2687m) und das Mosermandl (2680m).
Unsere Tour startete in Untertauern an der Gnadenalm. Sie führte uns am ersten Tag vorbei am Jakobiwasserfall hinauf zur Südwiener Hütte. Am nächsten Tag bewanderten wir den langen Abschnitt bis zur Franz-Fischer-Hütte, die sich auf eine vegane Küche spezialisiert hat. Leider spielte das Wetter nicht so gut mit und wir gingen am dritten Tag zur Hütte am Tappenkarsee, die wir bei unserer ersten Tour bereits besucht hatten. Von dort wanderten wir über das Murtörl zur Kreealm und übernachteten in der Kreehütte. Wir stiegen dann in das Großarltal zum Bergsteigerdorf Hüttschlag ab und fuhren mit dem Bus nach St. Johann im Pongau. Auf der Wanderung erwarteten uns viele Auf- und Abstiege, aber auch viel Schnee, der bis weit Ende des Monat Mai gefallen war. Die Wege waren noch nicht alle gegangen worden. Bis kurz vor dem Tourenstart waren die Übergänge noch gesperrt. Aber die ersten Tage der Woche waren auch im Salzburger Land sehr heiß und der Schnee war zu unserem Glück an vielen Stellen bereits geschmolzen.

1. Tag: Aufstieg zur Südwiener Hütte

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Wir waren am Vortag mit dem Zug nach Salzburg gefahren und hatten dort im Hostel übernachtet. Am Morgen fuhren wir mit dem Zug weiter bis nach Radstadt und nahmen dort den Bus 280 nach Untertauern. An der (1) Gnadenalm 1272m stiegen wir aus. Wir machten uns bereit für die Wanderung und gingen dann auf dem Fahrweg bis zum Restaurant auf der Gnadenalm. Direkt davor begann ein breiter Fußweg, der langsam in das Tal anstieg. Auf den Wegweisern waren die Wanderzeichen des Arnoweges sichtbar, die anzeigten, dass wir uns auf einer Etappe des Weitwanderwegs befanden. Unser Ziel waren die Hütten auf der Hintergnadenalm. Zuerst kamen wir an der bewirtschafteten Weissenhofhütte und der Gschwendthofhütte vorbei. Gleich daneben befinden sich in einem Gebäude die Palfenhütte und die (2) Hubert Hütte 1336m. In der letzteren legten wir eine Pause ein und tranken etwas. Dabei teilten wir uns eine Brettljause, auf der Produkte aus dem Tal lagen.
Im Anschluss wanderten wir auf einem Fahrweg weiter das Tal aufwärts zum (3) Johanneswasserfall 1410m. Spektakulär stürzt das Wasser 60 Meter in die Tiefe. Der Wasserfall fasziniert vor allem deswegen, weil ein Steig hinter den Wasserfall führt und hinter dem Wasservorhang sehr schöne Fotomotive geboten werden. Seit 1931 ist der Johanneswasserfall ein geschütztes Naturdenkmal. Seinen Namen hat der Wasserfall vom Habsburger Erzherzog Johann erhalten. Der Bruder von Kaisers Franz I. fand bei einer Wanderung großen Gefallen an dem Wasserfall und ließ ein Geländer für Wanderer bauen, damit diese nicht in die Fluten stürzen. Seit 1931 ist der Johanneswasserfall ein geschütztes Naturdenkmal in Österreich. Nachdem wir einige Fotos machen konnten, stiegen wir zur (4) Felsenalm 1615m auf. Noch einmal mussten wir auf dem Fahrweg ca. 200 Höhenmeter überwinden. Leider hatte das Restaurant geschlossen. Dafür begrüßten uns aber zwei weiße Alpaka, die sich für uns interessierten. Gleich hinter der Alm begann der kurze Aufstiegsweg zum Hirschwandsteig. Dieser verlief auf relativ gleicher Höhe oberhalb des Tales entlang. Wir hatten noch einmal sehr schöne Blicke auf den Wasserfall und die Gnadenalm. Langsam zog ein Gewitter heran und wir hörten es bereits in der Ferne. Mit dem einsetzenden Regen erreichten wir dann (5) Südwiener Hütte 1801m.
Auf der Hütte erwartete uns bereits die Wirtin Tanja und versorgte uns gleich mit kühlen Getränken. Dann kam der Regen und wir waren froh, dass wir rechtzeitig auf der Hütte angekommen waren. Wir nutzten die Zeit und richteten uns auf den Zimmern ein. Die Duschen konnten wir mit einer 2 Euromünze nutzen. Dann gab es Abendessen mit einer Suppe und einem Hauptgang. Zum Nachtisch wurde ein sehr leckerer Schokoladenkuchen serviert. Vor der Hütte war die Sonne wieder herausgekommen. Wir setzten uns auf die Terrasse und genossen die gute Luft. In den Gesprächen mit Tanja erfuhren wir viel über den Alltag auf der Hütte und dem geplanten Neubau der Südwiener Hütte.


  • 1) Untertauern-Gnadenalm 1272m
  • 2) Huber Hütte 1336m
  • 3) Johanneswasserfall 1410m
  • 4) Felsenalm 1615m
  • 5) Südwiener Hütte 1801m
Abbildung Höhenprofil

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2. Tag: Übergang zur Franz-Fischer-Hütte

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Auf der Hütte konnten wir gut schlafen. Am Morgen gab es ein kleines Frühstücksbuffet. Wir bekamen noch die Aufgabe und sollten frische Kräuter auf vor der Hütte abschneiden und mit zur Nachbarhütte nehmen. Solch einen Auftrag hatten wir auch noch nie bekommen. Nach dem Frühstück schien die Sonne und wir packten unsere Rucksäcke. Für die lange Tagesetappe packten wir mehr Wasser ein als üblich, denn es sollte sehr heiß werden.
Von der (1) Südwiener Hütte 1801m gingen wir zur gegenüberliegenden Alm und stiegen dort in Richtung des Scheibenkogel bergan. Zuerst war der Weg recht steil, wurde dann aber flacher. Nach einem Sattel ging es noch einmal etwas abwärts, bevor wir in Richtung des Höllenkogels wieder aufwärts stiegen. Weiter ging es bis auf ein Plateau auf dem Windsfeld. Dort gab es eine Trasse mit Stromleitungen, der wir nun ein Stück folgten. Mittendrin stand ein neuer Sendemast. Von dort gingen wir die letzten Meter zur (2) Taferlscharte 2236m hinauf. Auf der Scharte machten wir eine kleine Pause. Im Anschluss begannen wir mit dem Abstieg in die Senke am großen Kesselbach. Zu Beginn war der Weg recht steil und rutschig. Danach verlief er in einem größeren Bogen durch den Kessel. Nach der Überquerung des Baches stiegen wir wieder bergan. Vorbei an den Aufbauten der Lüftungsschächte des (3) Tauerntunnels 1848m gingen wir hinauf zum (4) Rothenwandersee 2014m. Dort gab es eine kleine Bank, auf der wir eine Pause einlegten. Hinter der Bank querten wir noch einmal einen kleinen Sattel und stiegen zur (5) Jakoberalm 1839m ab.
Die Alm war leider nicht bewirtschaftet. Aber es gab frisches Quellwasser. Wir ergänzten unsere Trinkflaschen und machten an der schattigen Hauswand eine längere Pause. Nun stand der letzte lange Aufstieg des Tages an. Noch einmal mussten wir 250 Höhenmeter bergauf zum (6) Essersee 2095m steigen. Dort angekommen, waren wir von der Bergkulisse beeindruckt. Im See schwammen noch kleinere Eisschollen. Bald sahen wir auch die (7) Franz-Fischer-Hütte 2020m, zu der wir abstiegen. Noch einmal brauchten wir knapp 30 Minuten, auch wenn die Hütte sehr nahe gelegen aussah. Dann hatten wir die lange Tagesetappe endlich geschafft.

Panoramabild vergrößern

Auf der Hütte angekommen, machten wir es uns auf der Terrasse unter dem Sonnenschirm gemütlich. Es wurden verschiedene Kuchen zum Kaffee angeboten. Danach wurden uns die Lager im Dachgeschoss gezeigt. Die Franz-Fischer-Hütte wurde 2013 neu erbaut. Die Lager und Zimmer wurden modern gestaltet und mit hellem Holz verkleidet. Durch große Fenster sind die Räume alle hell. Aus dem Restaurant kann man in die Berge und Täler schauen und das Panorama genießen. Auch die Sanitäranlagen sind modern. Es gibt warmes Wasser und eine Dusche. Die Hüttenwirtsleute Evelyn und Tom haben sich auf eine Küche auf vegetarischer bzw. veganer Basis spezialisiert und möchte die Gäste mit ihren Speisen einfach überraschen. Sie führen die erste und einzige Schutzhütte in den Alpen mit rein pflanzlichem Speisenangebot. Viele Produkte kommen aus dem lokalen Umfeld im Lungau, der Rest zumindest aus den Bundesländern Salzburg, Kärnten oder aus der Steiermark. Verwendet werden auf der Hütte überwiegend frische Produkte. Auf der Hütte ist sogar ein Buch erhältlich, in dem Rezepte der veganen Küche beschrieben wurden. Mit dem 3-Gang-Menü gab es zuerst eine Karottensuppe und als Hauptgang einen Blumenkohlauflauf. Als Nachtisch wurde eine Speise aus Chiasamen, Hafermilch, Blaubeeren und einem kleinen Sahnehäubchen serviert. Tom erzählte uns, welche Zutaten in den Gericht verwendet wurden und welche Rolle sie dabei spielen. Kurzum, es hat sehr gut geschmeckt und wir waren satt. Wir ließen den Abend bei einem Bier und einer Marille ausklingen und gingen dann zur Hüttenruhe ins Bett. Am nächsten Morgen mussten wir früh raus, denn nach der Wettervorhersage war nicht klar, ob wir den geplanten Weg zur Sticklerhütte nehmen konnten.


  • 1) Südwiener Hütte 1801m
  • 2) Taferlscharte 2236m
  • 3) Schacht Tauerntunnel 1848m
  • 4) Rothenwandersee 2014m
  • 5) Jakoberalm 1839m
  • 6) Essersee 2095m
  • 7) Franz-Fischer-Hütte 2020m
Abbildung Höhenprofil

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3. Tag: Übergang zur Tappenkarseehütte

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Am Morgen waren wir sehr früh aufgestanden. Wir wollten mit dem Wirt die Wetterlage klären und entscheiden, ob wir den Übergang zur Sticklerhütte gehen können. Das Wetter sah recht gut aus, aber der Wetterbericht sagte zum Mittag Gewitter an. Deshalb entschieden wir uns für die Tappenkarseehütte, weil der Weg bis zum Mittag dorthin zu schaffen war und wir am nächsten Tag immer noch zur Kreealm wandern konnten. Zuerst bedienten wir uns am veganen Buffet. Neben Käse und selbstgemachten Marmeladen standen dort auch verschiedene Müslisorten. Die Sonne kam dann stärker hinter den Wolken vor und wir packten unsere Sachen.
Von der (1) Franz-Fischer-Hütte 2020m gingen wir zuerst die wenigen Meter zum See hinunter und machten noch einmal Fotos von den umliegenden Gipfeln, die mit den tief hängenden Wolken sehr schöne Motive ergaben. Weiter ging es auf dem Fahrweg in einem Bogen um die Hütte, bevor wir nach rechts abbogen und unterhalb des Stierkopfes zum (2) Ilgsee 2090m wanderten. Die Wolken kamen langsam immer tiefer herunter. Dann kamen wir (3) Abzweig zum Hasselloch 2050m. Wir entschieden uns direkt über die (4) Weißgrubenscharte 2243m zu gehen. Der Weg ist etwas kürzer, aber auch steiler. Wir erreichten die Scharte recht schnell und konnten bei etwas aufklarendem Himmel in das Tappenkar schauen. Auch der Abstieg war nur im ersten Teil etwas steiler und zog sich danach über die Wiesen in das Tal. Im Kar angekommen wanderten wir auf dem Salzburger Almenweg hinüber zur Hütte, die wenige Meter über dem Tal lag. Dort angekommen, schauten wir uns noch eine Weile das schöne Panorama an. Dann begann der Regen und gegen Mittag gab es auch etwas Gewitter. Die Vorhersage hatte also zugetroffen.
Auf der Hütte wurden wir gut versorgt. Nach einer kleinen Stärkung konnten wir noch kurz duschen. Dann nutzten wir den Nachmittag zur Entspannung und ruhten uns etwas aus. Am Abend gab es dann eine kleine Speisekarte zur Auswahl. Zu den Gerichten wurde ein kleiner Salat angeboten. Danach teilten wir uns noch einen Kaiserschmarren zum Nachtisch, der uns sehr gut schmeckte. Am Abend setzte sich noch der Hüttenwirt zu uns und erzählte uns die Geschichte der Alm und der Hütte. Pünktlich zur Hüttenruhe waren alle im Bett, denn auch am nächsten Tag wollten wir nicht zu spät losgehen.


  • 1) Franz-Fischer-Hütte 2020m
  • 2) Ilgsee 2090m
  • 3) Abzweig Hasselloch 2050m
  • 4) Weißgrubenscharte 2243m
  • 5) Salzburger Almenweg 1800m
  • 6) Tappenkarseehütte 1820m
Abbildung Höhenprofil

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4. Tag: Übergang zur Kreealm Kreehütte

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Das Frühstück gab es sieben Uhr. Das Wetter war leider entgegen der Vorhersage immer noch regnerisch. Im Radio konnten wir daer hören, dass es erst am Nachmittag zur Auflockerung der Bewölkung kommen sollte. Also blieb un nichts weiter übrig, als die Sachen zu packen und die lange Etappe bei Regen und Nebel zu gehen. Aber vorher wurde gefrühstückt. Da nur recht wenige Gäste auf der Hütte waren, gab es am Morgen sogar Spiegeleier mit Speck. Die ließen wir uns schmecken. Vor der Hütte zeigte das Thermometer nur 5°C an. Über Nacht waren die Temperaturen ordentlich gefallen.
Von der (1) Tappenkarseehütte 1820m gingen wir zuerst wieder zurück zum Talboden. Dann wanderten entlang des Baches durch das Tappenkar. Der Weg begann langsam anzusteigen. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir den (2) Abzweig zum Haselloch 1990m. Wir blieben aber auf dem Weg 702 und stiegen bis zur Scharte am (3) Wurmkogel 2151m auf. Der Nebel wurde nun etwa dichter, aber der Weg war noch ausreichend sichtbar. Auf einem schmalen Steig gingen wir in Richtung der (4) Wasserfallscharte 2183m. Kurz davor gab es zwei verseilte Stellen und es mit etwas Kletterei zu überwinden galt. Bei Nässe war dies noch etwas schwieriger. Dann begann der lange Anstieg hinauf zur (5) Nebelkarscharte 2453m. Kurz konnten wir diese noch einmal sehen, bevor sie im dichten Nebel verschwand. Es waren unterhalb der Scharte noch viele Schneefelder vorhanden. Der Weg war nicht mehr sichtbar. Wir orientierten uns mit den GPS-Geräten in Richtung der Scharte und fanden zum Glück immer wieder Markierungen an den größeren Steinen im und neben dem Schneefeld. Es ging sehr steil nach oben. Gerade die letzten Meter zur Scharte waren steil und etwas rutschig auf dem nassen Schiefer. Es regnete stärker und die Hände fingen an zu frieren. Zum Glück hatten wir unsere Handschuhe mit dabei.
Hinter der Scharte waren ebenfalls viele Schneefelder vorhanden. Durch den Nebel war die Navigation recht schwierig. Wir fanden immer wieder Wegabschnitte, die aber nicht zu unserem Weg gehörten. Beim queren am Hang und über die Schneefelder fanden wir dann schließlich den Weg und stiegen nun hinunter zum (6) Murtörl 2260m. Dort befanden sich zwei Kreuze und einen Gedenkstein. Das 2,5m hohe Marterl ist eine aus unbehauenen Steinen aufgemauerte Säule. Auf dem bogenförmigen Dach stand ein Kreuz und in einer Nische hing eine Steintafel zum Gedenken an einen Schäfer, der bei der Suche nach eingeschneiten Schafen tödlich verunglückte. Auch die Kreuze standen für vermisste Einheimische, die auf dem Weg über das Törl verunglückten. Der Aufstieg zum nahe gelegenen Mureck lohnte bei diesem Wetter leider nicht. Einige Meter unter dem Gipfel befinden sich die Quellen der Mur. Dann begann der lange Abstieg hinunter in das Großarltal. Neben uns flossen überall Bäche den Berg hinunter, deren Wasser die Großarler Ache speisten. Über Wiesen ging es nun steil hinunter. Nach 1,5 Stunden erreichten wir dann die Kreealm. Zuerst kamen wir an der Bichlhütte vorbei, auf der aber keine Übernachtungen angeboten wurden. Etwas tiefer befand sich die (7) Kreehütte 1482m. Dort hatten wir Übernachtungsplätze reserviert.
In der Hütte konnten wir zuerst unsere nassen Sachen am Ofen aufhängen. Dann gab es eine warme Suppe und so langsam wurde uns wieder warm. Im Anschluss zeigte uns die Wirtin die Schlafgelegenheiten. Das Lager war direkt über dem Kuhstall. Man konnte durch die Spalten im Fußboden sogar den Kühen beim Melken zusehen. Über Nacht blieben sie aber auf der Weide vor der Hütte. Wir suchten uns jeder ein Bett aus. Danach gab es Abendessen, welches sich auf wenige Suppen und Brettljausen begrenzte. Aber es wurde jeder satt. Die Wirtin hatte Geburtstag, wie wir nach dem Essen erfuhren. Die Nachbarn kamen alle zum Gratulieren. Es wurde auch ein Schnaps ausgegeben und danach kamen wir alle ins Gespräch. Am späten Abend stiegen wir dann in unser kaltes Bett.


  • 1) Tappenkarseehütte 1820m
  • 2) Abzweig Haselloch 1990m
  • 3) Wurmkogel 2151m
  • 4) Wasserfallscharte 2183m
  • 5) Nebelkarscharte 2453m
  • 6) Murtörl 2260m
  • 7) Kreealm Kreehütte 1482m
Abbildung Höhenprofil

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5. Tag: Abstieg nach Hüttschlag-Talschluss

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In der Nacht war es durch die Kälte in der Hütte schon etwas ungemütlich. Die dicken Bettdecken wärmten aber ausreichend. Am Morgen waren wir früh wach. Die Sonne schien nun wieder und um uns herum waren die hohen Berge wieder alle sichtbar. Die Hüttenwirtin machte uns ein gutes Frühstück. Es gab frisches Brot, mit Käse und Schinken aus der Region und der eigenen Herstellung. Die selbstgemachte Marmelade fand ebenfalls viele Abnehmer beim Frühstück. Dann mussten wir uns langsam auf den Weg machen, denn wir mussten den ersten Bus im Tal bekommen.
Die letzte Etappe war nicht allzu weit. Wir gingen von der (1) Kreealm Kreehütte 1482m auf dem Fahrweg in Richtung des Talschlusses hinunter. Auf der Hälfte des Weges gab es einen kleinen Aussichtspunkt am (2) Kreealpenbach 1295m. Von dort wendete sich die Straße nach einmal in Richtung der Berge, bevor sie unweit des Talbodens dann Talauswärts verlief. Noch einmal gelangten wir an den Kreealpenbach und konnten von dort einen kurzen Abstecvher zum (3) Kreealm Wasserfall 1100m machen. Nach einem kurzen Fotostop gingen wir dann weiter zur Busstation (4) Hüttschlag-Talschluss 1050m. Der Bus brachte uns nach St. Johann im Pongau. Von dort fuhren wir mit der Bahn zurück nach Berlin.
Wir waren bei sehr guten Wetter gestartet und konnten auch bei der zweiten Tour in den hohen Tauern die schöne Landschaft und die sehr guten Hütten genießen. Obwohl wir bei durch den Wetterumschwung unsere Tour etwas ändern mussten, konnten wir die Ost-West-Durchquerung gehen und unser Tourenziel erreichen.


  • 1) Kreealm Kreehütte 1482m
  • 2) Kreealpenbach 1295m
  • 3) Kreealm Wasserfall 1100m
  • 4) Hüttschlag-Talschluss 1050m
Abbildung Höhenprofil

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Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.


Inhalt Ergänzungen
Landkarte
Landkarte Österreich
  Österreich / Salzburger Land
Tourencharakter
  Logo für Schwierigkeit der Tour   Hochtour / mittel


Informationen zur Einstufung:
  • Trittsicherheit auf einem Teil der Wegstrecke gefordert.
  • Bei höheren Schneelagen sind die Übergänge sehr schwierig zu finden.
  • Verseilte Stelle vor der Nebelkarscharte.
Weitere Informationen unter dem Link "Zeichenerklärung".
 
Anreise

Die Anreise erfolgte von Berlin nach München auf der A9 und weiter über die A8 in Richtung Salzburg. Auf der Tauernautobahn A10 bzw. Westautobahn A1 bis zur Ausfahrt 63-Altenmarkt fahren. Dort links halten und den Schildern B320 in Richtung Graz folgen. In Radstadt rechts halten und auf der B99 Richtung Untertauern weiterfahren.


    Tipps für Autofahrer

Skizze Anfahrtbeschreibung
 
   Parkmöglichkeiten

Am Bahnhof Bischofshofen git es eine Park&Ride-Anlage. Bei der Ausfahrt muss der gültige Fahrschein mit dem Code an der Schranke gescannt werden. Dort stellten wir eine PKW ab. Zum Start- und Zielort der Tour kommt man bequem mit dem Zug und Bus.

   Kosten für Maut

Bei der Befahrung der Autobahn in Österreich wird eine Vignette benötigt.

Ausrüstung

Anbei können Sie eine Liste ansehen, die die empfohlene Ausrüstung für diese Tour beinhaltet.


Symbol für Dokument

▷ Download Ausrüstungsliste

Wanderkarten

  • Kompass:  67
  • Alpenverein:  45/2
Bewirtschaftung Hütten

In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.


Symbol für Kalender

Zusätzliche Hinweise:
Die Hütten sind vorab zu reservieren.

Wetter
Anbei finden Sie einige Links aus dem Internet, die hilfreich für die Vorbereitung der Tour sind:
Weitere Tourenvorschläge:
Totes Gebirge
Bild zur Tourenempfehlung
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Ankogelgruppe
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Radstädter Tauern
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 4 Tage Logo für Kalender 2019

 

Letzte Aktualisierung: 08.12.2023 - 07:40


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