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Tauernhöhenweg I

Tour O10: Juni 2016

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Der Nationalpark Hohe Tauern ist ein lohnenswertes Ziel für Wanderer und Bergsteiger. So stand es in einem Prospekt, den ich vor einigen Jahren in einer Hütte mitgenommen hatte. Darin wurde der Tauernhöhenweg beschrieben. Allerdings wird für die Begehung des Höhenweges gute Kondition und Bergerfahrung gefordert. Zwölf Unterkünfte befinden sich an diesem Weg, von denen wir auf unserer Tour einige begehen wollte.
Die Hohen Tauern sind mit 1836 Quadratkilometern Fläche der größte Nationalpark in den Alpen. Dem Wanderer zeigt sich hier eine wunderschöne Landschaft. Tosende Wasserfälle, die mächtigen Eisgipfel des Großvenediger und Großglockner, sowie die vielen Bergseen und die großen Gletscher prägen diese. Viele Tiere und Pflanzenarten sind hier heimisch, die an anderen Orten bereits ausgestorben sind. Bartgeier und Steinadler wurden in dem letzten Jahrzehnt weiter angesiedelt. Tafeln zeigen vieler Ort die Markierungen der Flügel, damit Wanderer die Sichtungen der Verwaltung des Nationalparks melden können.
Wir wollten in 7 Tagen den Höhenweg von Sportgastein bis zum Maltatal begehen. Im September spielt dabei das Wetter eine große Rolle. Mit ersten Schneefällen ist immer zu rechnen. Wir starteten in Sportgastein am Valeriehaus und stiegen über die Bochartseehütte zum Niedersachsenhaus auf. Am nächsten Tag wagten wir den Übergang zum Zittelhaus über den Ostgrat. Auf dem Zittelhaus mussten wir einen Tag pausieren und konnten dann zur Duisburger Hütte absteigen. Weiter auf dem Tauernhöhenweg erreichten wir über die Hagener Hütte das Hannoverhaus. Von dort stiegen wir nach Mallnitz ab und fuhren mit dem Zug zurück in das Gasteiner Tal.

1. Tag: Aufstieg zum Niedersachsenhaus

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Am Morgen fuhren wir mit dem Bus vom Gasteiner Tal hinauf nach Sportgastein zum (1) Valeriehaus 1589m. Vom Valeriehaus gibt es zwei Aufstiegsmöglichkeiten. Der direkte Weg führt durch das Siglitztal auf dem H. Bahlsen Weg in ca. 2,5 Stunden hinauf. Die zweite Variante führt über den Bochartsee und ist etwas länger. Da wir genügend Zeit hatten, entschieden wir uns für die längere Tour. Und stiegen zuerst zur (2) Bochartseehütte 1933m auf. Direkt neben dem Valeriehaus beginnt der Aufstiegsweg, wenn man nicht dem Fahrweg zur Hütte folgen möchte. Sofort stieg der Weg steil an. An einigen Stellen waren Treppen in den Weg eingebaut worden. Immer wieder hatten wir zwischen den Bäumen hindurch einen Blick auf das Naßfeld mit den vielen Almen und Hütten. Nach 45 Minuten standen wir dann an der Bockartseehütte. Diese liegt auf einem kleinen Felsvorsprung. Von hier aus kann man auf das Naßfeld, nach Badgastein und über den Bochartsee schauen. Wir legten eine Pause ein und probierten die vielen Knödelsorten der Tageskarte.
Im Anschluss begannen wir nun mit dem Aufstieg zur (4) Bochartseescharte 2226m. Der Weg verlief links am See vorbei. Hinter dem See begann der Aufstieg zum (3) Oberen Bochartsee 2076m. Vorbei am Ablauf des See und einigen verfallenen Hütten stiegen wir weiter bergauf. Rechter Hand vom See konnten wir bereits den Weg zur Scharte erkennen. Über diesen erreichten wir in Serpentinen aufsteigend die Scharte. Dort angekommen hatten wir einen Blick hinunter nach Kolm-Saigum im Rauriser Tal und zum Zittelhaus, unserem Ziel des nächsten Tages. An den Gipfeln hingen schon die Wolken und um uns herum zogen Gewitterwolken auf. Von der Scharte wanderten wir um den Seekopf auf dem Senator- Berndorf-Weg herum bis zur (5) Kolmkarscharte 2298m. Danach begann der Aufstieg zu den (6) Filzenkämmerfelsen 2522m. Der Weg führte hinter den Felsen herum und begann dann stetig zu steigen. Nun sahen wir auch erste Blitze in der Ferne und erste Regentropfen fielen. Von den Filzkämmfelsen war aber das (7) Niedersachsenhaus 2471m zu sehen und wir beeilten uns die Hütte rechtzeitig zu erreichen. Dabei galt es den Kammweg über die Riffelscharte zu überschreiten und schon standen wir vor der Hütte. Von hier konnten wir unser nächstes Ziel, das Zittelhaus, bereits erkennen, der lange Aufstiegsweg bis dorthin, aber auch die aufziehenden Gewitter und die tiefhängenden Wolken an den Bergen.
Auf dem Niedersachsenhaus war man über unsere Ankunft verwundert, obwohl ich eine verbindliche Buchungsbestätigung der Hüttenwirtin in der Hand hielt. Wie sich herausstellte, hatte man im Sommer das Buchungssystem geändert und alle Organisatoren gebeten eine Anzahlung zu leisten. Diese E-Mail hatte mich nicht erreicht und eine Mailkopie konnte mir die Hüttenwirtin nicht vorlegen bzw. zusenden. Das dieser Fehler mir nun zugeschoben wurde, finde ich sehr verwunderlich und so zog sich nun die Stimmung über den Abend. Das Hüttenteam versuchte nun eine Halbpension aus den Resten zu bereiten, die dann aber auch jedem Wanderer voll berechnet wurde. Ich muss aber sagen, dass dieser Preis der servierten Halbpension nicht gerechtfertigt war. Für den nächsten Tag wurde das Wetter sehr unbeständig vorhergesagt. Mit den Eindrücken des Tages und der Wettervorhersage gingen wir mit gemischten Gefühlen zu Bett.


  • 1) Valeriehaus 1589m
  • 2) Bockhartseehütte 1933m
  • 3) Oberer Bockhartsee 2076m
  • 4) Bockhartsee Scharte 2226m
  • 5) Kolmkarscharte 2298m
  • 6) Filzenkämmfelsen 2522m
  • 7) Niedersachsenhaus 2471m
Abbildung Höhenprofil

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2. Tag: Übergang zum Zittelhaus

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In der Nacht hatte es geregnet und Gewitter waren an der Hütte vorbeigezogen. Am Morgen heiterte der Himmel etwas auf und an einigen Stellen kam sogar die Sonne zum Vorschein. Wir waren früh aufgestanden, um auf der Tagesetappe genügend Spielraum bei Schlechtwetterphasen zu haben. Nach dem Frühstück starteten wir dann auch gleich vom (1) Niedersachsenhaus 2471m auf unsere lange Tagesetappe. In Richtung der Riffelscharte. Weitere 5 Minuten später standen wir am Abzweig und stiegen über diesen Weg in Richtung Kolm-Saigum ab. Diesem Weg folgten wir eine Stunde durch die Wiesen, bis wir an einer Baumgruppe einen nicht beschilderten (2) Abzweig 1950m fanden. Wir schwenkten auf den Weg, der nun auf gleicher Höhe um das Tal herum lief. Dabei galt es Bäche und einige feuchte Wegabschnitte zu durchwandern, bis wir zum Aufstieg zum Naturfreundehaus (3) Schutzhaus Neubau 2176m kamen. Dieses hatten wir bereits am Gegenhang erkennen können. Dort erzählte uns der Wirt, dass die nächste Hütte bereits geschlossen sei, wir aber den Aufstieg zum Sonnenblick wagen können, solange die Markierungen sichtbar sind. Somit stärkten wir uns noch einmal vor dem langen Aufstieg und gingen dann weiter. Vorbei an einem verfallenen Radhaus stiegen wir in Richtung der (4) Rojacherhütte 2718m auf. Im Tal waren alte Behausungen zu erkennen. Diese gehörten alle zu einem früheren Goldbergwerk, welches hier oben Gold, Silber und Erz aus dem Berg abbaute. Der Betreiber war sehr fortschrittlich und führte viele technische Verbesserungen im Bergwerk ein. Er baute 1880 neue Transportanlagen, eine Telefonverbindung und stellte sogar einen der ersten Stromgeneratoren Europas im Knappendorf auf, den er von einer Weltausstellung aus Paris mitbrachte.
Erste große Steinmännchen kündigten die Hütte an. Die Hütte war geschlossen, aber der Wirt hatte den Vorraum offen gelassen und sogar der Hüttenstempel war dort aufgestellt. Wir schätzten noch einmal die Wetterlage ab und beschlossen den Aufstieg zu probieren. Sollte das Wetter umschlagen, hatten wir immer noch genügend Zeit für den Abstieg. Das Blockwerk war nass, aber griffig und alle Markierungen waren zu erkennen. Überall waren Griffmöglichkeiten vorhanden und an einigen Stellen waren Eisen und Seile zur Unterstützung angebracht worden. Wir stiegen langsam weiter auf und kamen über mehrere Steilstücke dem Gipfel des Hohen Sonnenblick näher. Neben uns konnten wir den Gletscher des Goldbergkees erkennen. Da dieser aber blank war, konnten wir ihn nicht ohne Steigeisen begehen. Nachdem wir den letzten Gratabschnitt bewältigt hatten, kamen Windböen auf und es begann zu regnen. Gefühlt ging der regen in einen Eisregen über. Wir beeilten uns zur Hütte zu kommen, die nach 2 Stunden aus den Wolken auftauchte.
Das (5) Zittelhaus 3106m war gut geheizt. Der Wirt hatte für den Abend eine gute Speisekarte zusammengestellt. Die Portionen waren ausreichend und schmeckten uns sehr gut. Vor der Hütte hatte es zu schneien begonnen und der Sturm tobte. So verbrachten wir einen gemütlichen Abend und gingen mit dem Wissen zu Bett, dass der Abstieg am nächsten Tag nicht möglich war.


  • 1) Niedersachsenhaus 2471m
  • 2) Abzweig 1950m
  • 3) Neubau Schutzhaus 2176m
  • 4) Rojacherhütte 2718m
  • 5) Zittelhaus 3106m
Abbildung Höhenprofil

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3. Tag: Hoher Sonnenblick

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Über Nacht hatte es stark gestürmt und geschneit. Damit war am Morgen klar, dass wir den Abstieg über den Ostgrat nicht wagen konnten. Schweren Herzens mussten wir einen Ruhetag einlegen und auf der Hütte auf Wetterbesserung warten. Damit es nicht zu langweilig wurde, organisierte uns der Hüttenwirt einen Rundgang durch das 130 Jahre alte Observatorium. Dieses wurde 1980 komplett umgebaut und saniert, weil es mit seiner exponierten Lage auf dem Alpenhauptkamm als einer der saubersten Messstandorte für meteorologische Beobachtungen im Alpenraum genutzt werden kann. Grundlegend dafür war der Umbau auf eine elektrische Versorgung des Gebäudes, was zu einer Emissionsfreiheit führte, sowie die geringen lokalen Störungsquellen, die es aber an den Standorten auf der Zugspitze und dem Jungfraujoch gibt. Auf unserem Rundgang konnten wir unter anderem Versuchsaufbauten von deutschen Universitäten sehen, die der Messung der Luftschichten dienten. Interessant waren die Aufgaben des technischen Personals. Neben der Instandhaltung der Technik gehörte das Ablesen der Messstationen außerhalb des Observatoriums zu den Aufgaben. Auf der Station wird derzeit ein Echtzeit-System zur Messung der Gletscherzustände entwickelt, welches auch international bis zu den arktischen Gletschern eingesetzt werden soll. Deshalb gehört neben der technischen Ausbildung auch eine bergsteigerische dazu, die bis zum Skifahren auf Gletschern und im Tiefschnee reicht.
Am Tage überdachten wir mehrfach unseren Abstieg. Es war nicht klar, ob der Ostgrat am nächsten Tag verschneit und vereist war. Der Wetterdienst sagt aber eine Wetterbesserung mit Plusgraden an und deshalb standen unsere Chancen nicht allzu schlecht. Der Wirt lieh uns ein Seil, mit dem wir zusätzlich an kritischen Stellen sichern konnten. Damit waren wir etwas beruhigter. Dann wurden wir am Nachmittag mit einem Apfelstrudel du am Abend mit leckeren Gerichten verwöhnt und wir gingen in der Hoffnung in das Bett, dass wir am nächsten Tag den Abstieg schaffen sollten.

4. Tag: Übergang zur Duisburger Hütte

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Von den Mitarbeitern des Observatoriums hatten wir für den Tag eine gute Wetterprognose erhalten. Der Wind sollte schwächer werden und die Sonne schon ab dem Morgen scheinen. Wir konnten daher am Morgen einen sehr schönen Sonnenaufgang verfolgen. Aber dann kamen doch die Wolken zurück und der Wind war immer noch recht stark. Also frühstückten wir erst einmal in Ruhe und warteten ab. Um 10 Uhr kam dann ein Mitarbeiter des Observatoriums zu uns und teilte uns mit, dass nun das optimale Zeitfenster für den Abstieg wäre. Mit gemischten Gefühlen packten wir schnell unsere Sachen zusammen. Der Hüttenwirt erklärte uns an einer Luftaufnahme den Abstiegsweg. Da es die Tage viel geschneit hatte, konnten wir dein Teilstück auf dem Gletscher gehen. Wichtig waren die Orientierungspunkte, damit wir rechtzeitig den Ausstieg auf den Ostgrat finden konnten. .
Vom (1) Zittelhaus 3106m gingen wir auf den Gletscher hinunter. Eine Messstation war in den Wolken unser erster Orientierungspunkt. Der Schnee war griffig und wir näherten uns langsam den Steilstück. Erste Wanderer kamen uns schon entgegen. Waren aber über den Grat geklettert. In leichten Kehren stiegen wir den Gletscher hinunter. An einigen Stellen gab es weniger Halt und Achtsamkeit war geboten. Nach ca. 20 Minuten hatten wir bereits den Ausstiegspunkt erreicht. Dieser war nicht markiert und wir mussten die richtige Stelle suchen, denn der Grat teilte sich hier. Wir fanden die Markierungen und hatten nun noch die letzte, sehr hohe Passage vor uns. Diese kletterten wir hoch konzentriert nun hinunter und bald sahen wir auch die (2) Rojacher Hütte 2718m am unteren Rand des Grates. Der Schnee wurde weniger und zum Glück waren keine vereisten Stellen im Grat. Dort trafen alle Wanderer nach und nach ein. Wir machten eine kurze Rast, hängten das Seil des Hüttenwirtes in die Hütte und stiegen dann ein weiteres Teilstück hinunter, bis wir zum Abzweig in Richtung des (3) Gletschertores 2600m. Dieses konnten wir bereits unter uns erkennen. Bis dorthin mussten wir weiter über Blockwerk und Geröll bergab steigen. Dann standen wir vor dem großen (4) Gletschertor 2400m. Um uns herum stürzte überall Wasser von den Bergen und im See schwammen kleine Eisschollen. Bei einer Pause konnten wir in Ruhe unseren Abstiegsweg auf den Ostgrat anschauen. Am See begann unser Aufstiegsweg zur (5) Niederen Scharte 2696m. Steil zog sich der Weg über Felsblöcke und Geröll nach oben. Dort erreichten wir ein kleines Plateau, auf dem es noch einen kleinen Gletscherrest mit Eissee gab. Über Felsblöcke stiegen wir um beide herum und nahmen dann die letzten Höhenmeter zur Scharte. In der Wanderkarte war zwar von hier ein Abstiegsweg zum Hochwurtenspeicher eingezeichnet, aber wir konnten diesen Weg nicht erkennen und auch die Markierungen und Ausschilderungen zur Hütte zeigten in eine andere Richtung. Deshalb folgten wir der Ausschilderung zur (6) Fraganter Scharte 2754m. Der Weg verlief auf der Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten auf dem Grat. Dabei mussten wir über den Goldbergtauernkopf 2776m zur Scharte gehen. Dieser Übergang dauerte noch einmal 45 Minuten. Von der Scharte bot sich ein trostloser Anblick für uns. Unter uns lag das Skigebiet des Mölltaler Gletschers. Planierte Steinhänge und Liftanlagen, soweit das Auge reichte. Aber dorthin mussten wir absteigen. Der Weg zog sich steil abfallend unterhalb des Berghanges entlang. Dann wanderten wir über die Skipisten zum (7) Hochwurtenspeicher 2417m. Dort gab es eine Ausschilderung zur (8) Duisburger Hütte 2573m, die über die Felsblöcke markiert war. Davon hatten wir für den heutigen Tag genug und nahmen den Tauernhöhenweg, der auf dem Fahrweg am Speicher entlang markiert war. Nach weiteren 20 Minuten erreichten wir die Hütte. Zu unserer Verwunderung hatte auch ein Fuchs die Hütte als Ziel. Wir kamen zeitgleich mit ihm dort an.
Auf der Duisburger Hütte wurden wir sehr freundliche empfangen. Man hatte dort von unserer Besteigung des Hohen Sonnenblicks gehört. Die Anzahl der Lagerplätze war sehr klein. Unsere Gruppe wurde über diese verteilt. Diese nutzten wir natürlich gerne und nachdem alle umgezogen waren, wurde das Abendessen serviert. Unter anderem wurde eine Kärntner Spezialität als Fleischnudeln angeboten. Der Wirt setzte sich zu uns und konnte aus alten Zeiten in Berlin berichten. Dann erkundigten wir uns über den nächsten Tagesabschnitt bei ihm. Dieser war nicht allzu lang und deshalb beschlossen wir etwas länger zu schlafen.


  • 1) Zittelhaus 3106m
  • 2) Rojacherhütte 2718m
  • 3) Abzweig Gletschertor 2600m
  • 4) Gletschertor 2400m
  • 5) Niedere Scharte 2696m
  • 6) Fraganter Scharte 2754m
  • 7) Hochwurtenspeicher 2417m
  • 8) Duisburger Hütte 2573m
Abbildung Höhenprofil

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5. Tag: Übergang zur Hagener Hütte

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Am Morgen schien die Sonne und von der (1) Duisburger Hütte 2573m war das Zittelhaus sehr gut zu erkennen. Für alle weit sichtbar hatten wir dort unsere Spuren auf dem Gletscher hinterlassen. Wir ließen uns am Morgen etwas Zeit. Das Frühstück war gut, alle wurden satt und für den Weg gab es noch einen kleinen Müsliriegel mit.
Der Duisburg-Hannover-Weg führte zum Glück aus dem Skigebiet heraus. Die Gondeln fuhren bereits die ersten Skifahrer zum Gletscher hinauf. Vor uns waren nur Felsblöcke zu sehen, über die wir nun die nächste Stunde steigen mussten. Hinter uns konnten wir den Weissee mit dem Alpincenter erkennen. Kleiner verseilte Kletterstellen gab es zu überwinden und immer wieder durchstiegen wir größere Senken, die durch das Schmelzwasser ausgewaschen wurden. Dann begann der Aufstieg zum (2) Namenlosen See 2600m. Es hatte sich am Himmel zugezogen und wir stiegen in die Wolkenschicht hinein. Vor uns tauchte ein großes Schneefeld auf. Verschiedene Spuren waren zu erkennen und wir mussten uns kurz orientieren, um die Richtung des Höhenweges zu erkennen. Wie sich bald herausstellte waren es hauptsächlich Tierspuren. Hinter dem Schneefeld mussten wir nur noch wenige Meter aufsteigen, dann kamen wir zum See. Dort machten wir nach zweieinhalb Stunden Pause und suchten in den Wolken unseren Aufstiegsweg zur (3) Feldseescharte 2714m. Zuerst mussten wir den See zur Hälfte umrunden. Dann sahen wir die Markierungen am Berg. Steil führte der Weg dort über Felsblöcke und Geröll nach oben. Bald sahen wir das Dr. Rudolf-Weißgerber-Biwak aus den Wolken auftauchen. Das Biwak bietet bis zu 4 Personen Platz. Vor dem Biwak war eine Glocke angebracht worden. Der Grund war uns nicht klar. Wie der Hüttenwirt später erzählte, sollte es eine Sturmglocke sein, die die Wanderer vor Gefahren warnte. Aber bestätigt war dies nicht.
Gleich hinter der Scharte stiegen wir steil ab, bis der Hagener Weg weiter um den Vorderen Geißlkopf und später am Westerfrölkekogel auf gleicher Höhe weiter verlief. Vor der Hagener Hütte stieg der Weg wieder zum Niederen Tauern an. Die (4) Hagener Hütte 2448m befindet sich dort auf einem Grat an der Grenze zwischen dem Salzburger Land und Kärnten. Auf der Hütte waren viele Tagesgäste und für den Abend kündigte der Hüttenwirt eine Jagdgesellschaft an. Wir bekamen unsere Lager und machten es uns bequem. Am Abend kamen die Jäger mit einer geschossenen Gams. Diese musste wohl lange getrieben werden. Deshalb waren die Jäger etwas müde. Wir bestellten uns eine Halbpension. Zum Schluss setzte sich noch der Hüttenwirt zu uns und gab zum Schluss noch einen Obstler aus, dann gingen wir zu Bett.


  • 1) Duisburger Hütte 2573m
  • 2) Namloser See 2600m
  • 3) Feldseescharte 2714m
  • 4) Hagener Hütte 2448m
Abbildung Höhenprofil

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6. Tag: Übergang zum Hannoverhaus

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Die Jäger hatten am Abend den Abschuss nicht so lautstark gefeiert, wie es von uns nach Hinweis des Hüttenwirtes angenommen wurde. Im Gegenteil, sie waren vor uns zu Bett gegangen. Wir hatten gut geschlafen, waren aber auf Hinweis des Hüttenwirtes früh aufgestanden, da für den Nachmittag einzelne Gewitter angesagt wurden. Der Weg zeigte zwar wenige Höhenmeter im Verlauf, die Schwierigkeit bestand aber in der Länge der Etappe und der vielen Blockkletterei. Am Morgen gab es zu unserer Überraschung eine deftige Bauernpfanne, Schinken mit Ei und Brot. Die bestellte die ganze Gruppe und damit konnten wir gut gestärkt in Richtung des Hannoverhauses starten.
Von der (1) Hagener Hütte 2448m bogen wir gleich in Richtung der des Greifkopf ab. Schon nach wenigen Metern war die Hütte aus unserem Blickwinkel verschwunden. Der Kärntener Grenzweg zog sich um die Berghänge auf relativ gleicher Höhe herum. Immer wieder mussten wir tief ausgespülte, trockene Flussbette durchqueren. Diese waren aufgrund der steilen Flanken schwer zu bewältigen. Große Blöcke versperrten den Weg und mussten überwinden werden. Nach drei Stunden erreichten wir nach einem kurzen Aufstieg eine (Scharte), von der wir in das Mallnitzer Tal mit dem Bahnhof mit der Autoschleuse schauen konnten. Neben uns war bereits die (2) Mindener Hütte 2431m zu erkennen. An der Selbstversorgerhütte machten wir eine längere Rast. Es gab genügend Sitzgelegenheiten und neben der Hütte sprudelte Wasser aus einer Quelle, bei der wir unsere Vorräte auffüllen konnten. Die Hütte selbst bietet ca. 20 Wanderern Platz.
Im Anschluss starteten wir auf den zweiten Tagesabschnitt. Ein Wegweiser brachte uns etwas durcheinander, denn er zeigte andere Gehzeiten als erwartet an. Wie sich bald herausstellte stimmten die Angaben aber nicht mit den unseren Gehzeiten überein. Wir wanderten direkt auf die Ramete Wand zu. Dahinter erhob sich der Gipfel des Gamskarspitz. Dann weiter um den Hohen Tauern, an dem sich der Weg zu einer Blockkletterei verwandelte und später verseilte Abschnitte bot. Als wir diese überwunden hatten, standen wir am (3) Abzweig Korntauern 2330m, über die man nach Bockstein absteigen kann. Dabei handelt es sich um einen historisch bedeutsamen Gebirgspass, der für den Handel im Mittelalter genutzt wurde. Gleich hinter der Scharte kamen wir zum (4) Kleinen Tauernsee 2310m. Dieser liegt idyllisch eingeschlossen zwischen den Bergen. Ein Abschnitt einer alten Römerstraße führte an dem See vorbei. Etwas weiter gelangten wir zum (5) Abzweig 2290m für den Weg zur Mittelstation der Ankogelseilbahn. Die Hütte war bereits in der Ferne zu erkennen. Zuerst mussten wir aber noch zum (6) Luggetörl 2388m aufsteigen. Dahinter erwartete uns ein kurzer steiler Abstieg, der uns in ein größeres Skigelände mit Liften führte. Diese galt es nun zu durchwandern, bevor wir im Gegenanstieg das (7) Hannoverhaus 2565m erreichten.
Vor dem Hannoverhaus gab es eine sehr schöne Aussichtsterrasse mit Blick in das Mallnitz- und Seebachtal. Hier tranken wir etwas und genossen die Aussicht. Leider nicht sehr lange, denn die angekündigten Regenschauer kamen auf. Wir zogen uns in die Hütte zurück und konnten aus den großen Panoramafenstern dem Treiben der Wolken zuschauen. Am Abend bot der Hüttenwirt eine Halbpension an, bei der alle satt wurden. Der letzte Abend wurde für uns nicht mehr so lang. Langsam merkten wir die Anstrengungen der letzten Tage. Deshalb gingen wir in unsere kuscheligen Bettenlager zum Schlafen. Beim Bezahlen merkten wir aber noch die höheren Preise, die dem Neubau der Hütte geschuldet waren, aber dafür bekamen wir eine relativ luxuriöse Unterkunft geboten.


  • 1) Hagener Hütte 2448m
  • 2) Mindener Hütte 2431m
  • 3) Abzweeig Korntauern 2330m
  • 4) Kleiner Tauernsee 2310m
  • 5) Abzweig Mittelstation 2290m
  • 6) Luggetörl 2388m
  • 7) Hannoverhaus 2565m
Abbildung Höhenprofil

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7. Tag: Abstieg nach Mallnitz

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Am Morgen schien die Sonne. Es gab ein sehr gutes Frühstücksbuffet mit frischen Brötchen und beim Essen konnten wir die Landschaft aus den großen Fenstern betrachten. Unsere Tour war um eine Etappe kürzer geworden. Für den letzten Tag wählten wir nun den Abstieg in das Seebachtal. Dabei konnten wir noch einen kleinen Teil des Tauernhöhenweges unterhalb des Ankogels begehen. Natürlich gab es auch die Alternative, direkt mit der Seilbahn hinunter in das Tal zu fahren.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von unseren "Seilbahnfahrern" vor dem (1) Hannoverhaus 2565m und querten direkt hinter dem Haus auf den Wanderweg. Sofort begann das bekannte auf und ab der letzten Tage auf dem Höhenweg. Wieder wurde der Weg steiniger und bald begann auch die Blockkletterei. Nach einer halben Stunde kamen wir an dem Abzweig zum Ankogel vorbei. Diesen ließen wir links liegen und wanderten weiter auf den Celler Weg. Im weiteren Verlauf gab es an einem Felsen eine Seilversicherung und nach einem kurzen Abstieg kamen wir zum (2) Abzweig zum Osnabrücker Höhenweg 2450m. Hier verließen wir den Tauernhöhenweg und entfernten uns nun vom Ankogel, der hinter uns in den Wolken verschwand. Unter uns konnten wir den Taleinschnitt des Seebachtals erkennen. Nach einer weiteren halben Stunde auf dem Celler Weg erreichten wir den (3) Abzweig in das Seebachtal 2350m. Ab hier waren es immer noch 1000 Höhenmeter, die wir absteigen mussten. Der Weg führte durch eine Graslandschaft und war etwas zugewachsen. Immer wieder gab es morastige und rutschige Wegabschnitte. Steil ging es nun in Serpentinen bergab. Dann erreichten wir die Baumgrenze. Der Weg wurde schattiger und etwas breiter, aber es gab auch Abschnitte, die ein Bachlauf eingenommen hatte. Diese galt es zu durchschreiten. Nachdem wir eine kleine Jagdhütte passiert hatten, wurde der Weg ausgetretener und ließ sich etwas besser gehen. Wasserfälle taten sich neben uns auf. Sie führten das abschmelzende Wasser der Gletscher des Ankogels. Neben den Wasserläufen überwanden wir die letzten Höhenmeter in das Seebachtal. Nur wenige Minuten waren es nun noch bis zur (4) Schwussnerhütte 1330m. Hier legten wir eine kurze Rast ein und tranken etwas. Dann mussten wir weiter gehen, denn wir wollten gegen 16 Uhr den Zug in Mallnitz erreichen, der nur alle zwei Stunden fuhr. Der Wirt bestellte uns ein Hüttentaxi zur Talstation der Ankogelseilbahn. Am Wochenende war der Busverkehr nach Mallnitz zum Bahnhof eingestellt. Der Fahrweg im Seebachtal ist für den Auto- und Fahrradverkehr gesperrt. Neben uns plätscherte der Seebach und immer wieder waren Wasserfälle zu erkennen, die in das Tal stürzten. Kurz vor dem Ende kamen wir an den auf den Stappitzer See, in dem sich die Berge spiegelten. Nach einer Stunde erreichten wir die Seilbahnstation und kehrten in das (5) Berggasthaus Alpenrose 1280m. Hier bekamen wir ein sehr gutes Bier aus einer kleinen lokalen Brauerei. Dann stand unser Taxi auf dem Parkplatz und brachte uns zum Bahnhof nach Mallnitz. Hier erreichten wir unseren Zug und kamen pünktlich in das Gasteiner Tal zurück.
Hier endete unsere aufregende Tour. Wir hatten den Höhenweg nicht ganz geschafft. Aber wir waren auf dem Zittelhaus mit dem tollen Blick über die hohen Tauern und erreichten 8 Hütten auf dem Tauernhöhenweg, der konditionell und technisch sehr anspruchsvoll für uns war. Alle Hütten waren neu gestaltet worden und wir haben uns überall wohl gefühlt. Wir werden wieder kommen und die restlichen Wegabschnitte auf einer Tour um das Maltatal begehen, das haben wir uns am Ende der Tour vorgenommen.


  • 1) Hannoverhaus 2565m
  • 2) Abzweig Osnabrücker Weg 2450m
  • 3) Abzweig Seebachtal 2350m
  • 4) Schwussnerhütte 1330m
  • 5) Berggasthaus Alpenrose 1280m
Abbildung Höhenprofil

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Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.


Inhalt Ergänzungen
Landkarte
Landkarte Österreich
  Österreich / Kärnten
Tourencharakter
  Logo für Schwierigkeit der Tour   Hochtour / schwer


Informationen zur Einstufung:
  • Leichte Blockkletterei (Stufe I) über den Ostgrat zum Zittelhaus. Begehung im Schnee und Eis nicht möglich.
  • Verseilte Kletterstellen in einigen Wegabschnitten.
  • Lange Tagesetappen mit felsigem Untergrund, die immer wieder auch Trittsicherheit erfordern
Weitere Informationen unter dem Link "Zeichenerklärung".
 
Anreise

Die Anreise erfolgt von Berlin über die A9 nach München und weiter über die A8 zum Knoten Salzburg. Dort auf der A10 Richtung Villach abbiegen. Die Tauernautobahn in Richtung Süden bis Bischofshofen fahren und an der Ausfahrt zum Gasteinertal abfahren. Weiter auf der Bundesstraße 167 bis Badgastein fahren. Von Badgastein dann der Ausschilderung bis nach Sportgastein folgen.


    Tipps für Autofahrer

Skizze Anfahrtbeschreibung
 
   Parkmöglichkeiten

Wir parkten unsere Autos an den Unterkünften. Parkplätze gibt es in Sportgatsein. Mit dem Zug und dem Bus kommt man am Ende der Tour dorthin ohne Probleme zurück.

   Kosten für Maut

Bei der Befahrung der Autobahn in Österreich wird eine Vignette benötigt.
Nach Sportgastein muss die Gasteiner Alpenstraße befahren werden, die ebenfalls mautpflichtig ist. Pro Person werden ca. 6? berechnet.

Ausrüstung

Anbei können Sie eine Liste ansehen, die die empfohlene Ausrüstung für diese Tour beinhaltet.


Symbol für Dokument

▷ Download Ausrüstungsliste

Wanderkarten

  • Kompasskarte:  49
  • Alpenverein:  42+44
Bewirtschaftung Hütten

In den folgenden Monaten sind die Hütten auf der Tour bewirtschaftet.


Symbol für Kalender

Zusätzliche Hinweise:
Begehbarkeit des Gratweges oder Gletscher am Zittelhaus erfragen.

Wetter
Anbei finden Sie einige Links aus dem Internet, die hilfreich für die Vorbereitung der Tour sind:
Weitere Tourenvorschläge:
Glocknergruppe
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 4 Tage Logo für Kalender 2007
Dachstein
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 6 Tage Logo für Kalender 2009
Schladminger Tauern
Bild zur Tourenempfehlung
Logo für Uhrzeit 6 Tage Logo für Kalender 2011

 

Letzte Aktualisierung: 23.03.2024 - 16:23


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