Osterhorngruppe - Tennengau
41km
4 Tage
4599hm
Bekannt ist das Salzkammergut vor allem durch die vielen Seen. Der größte See ist der Attersee, aber zu den schönsten Seen gehört der Wolfgangsee. Eingebettet sind die Seen in eine Landschaft mit vielen hohen Gipfeln, die aber unter der 2000er Grenze liegen. Die Bergrücken haben zum Teil sehr steile Felswände, sind aber trotzdem leicht zugänglich. Von den Gipfeln gibt es schöne Ausblicke auf die Seen und Almen. Es gibt aber auch schroffe Felsformationen, die schmale Täler umschließen. Die Berge der Osterhorngruppe bilden den Hauptanteil der Salzburger Kalkvoralpen. Inmitten der nördlichen Kalkalpen gelegen, bietet das Tennengau zahlreiche und vielseitige Möglichkeiten zum Bergsteigen. Es gibt viele bewirtschaftete Almen, die entlang der Wanderwege auf Gäste warten. Der Bezirk Tennengau umfasst 13 Gemeinden mit der Stadtgemeinde Hallein als Bezirkshauptstadt. In der Region wohnen derzeit über 60.000 Menschen.
Wir hatten in diesem Gebiet eine Wanderung zum Saisonende geplant. Auf der Route machten wir Ende September eine Durchquerung durch die Osterhorngruppe. Dies war eine etwas längere, aber dafür umso schönere Wanderung, die über einige der markanten Gipfel der Berggruppe führte. Von den Gipfeln und auch am Grat hatten wir sehr schöne Ausblicke über die vielen Gipfel des Salzburger Landes. Wir starteten an der Halleinerhütte und gingen am ersten Tag über den Schlenken zur Trattnerhütte. Am nächsten Tag stiegen wir erst zur Schmittenstein auf und erreichten nach dem Abstieg die Bergalm. Von dort gingen wir weiter über die Gruberalm zur Genneralm. Am dritten Tag war der Hohe Zinken unser Ziel, der gleichzeitig der höchste Gipfel der Osterhorngruppe ist. Auf dem Weg zur Postalm bestiegen wir das Osterhorn und den Pitscherberg. Auf der Postalm wanderten wir am letzten Tag bis zur Illighütte und fuhren von dort mit dem Taxi zum Wolfgangsee hinunter, wo wir noch in der Wellness-Alm des Leopoldhofes einen Tag zur Entspannung einlegten.
5,9km
3,5h
555hm
452hm
mittel
Wir waren am Vortag nach München gereist und hatten dort übernachtet. So konnten wir am zur Wandertour noch vor dem Mittag in Hallein eintreffen. Ein Taxi brachte uns zum (1) Halleinerhaus 1150m, welches auch Halleinerhütte genannt wird, hinauf. Die Hütte der Naturfreunde liegt inmitten der Osterhorngruppe und am Fuße des Schlenken, den wir am ersten Tag besteigen wollten. Leider war sie zwar bewartet, aber geschlossen. Wir packten vor dem Haus unsere Sachen zusammen und machten uns zur Wanderung fertig.
Vom Halleinerhaus folgen wir dem markierten Weg Nr. 840 durch den Wald zur Almsiedlung "Formau". Auf diesem Weg werden wir auch in den nächsten Tagen wandern. Kurze Zeit später zweigte der Weg bei einem Wegweiser links ab und führte über einen Pfad in einem Hochwald bergauf. Auf einer Höhe von ca. 1450 Metern erreichten wir den Grat, dem wir nun in Richtung der (2) Jägernase 1507m weiter folgten. Die Wolken wurden immer dichter und durch die Feuchtigkeit waren sie Steine an einigen Stellen sehr rutschig. Die Jägernase umgingen wir etwas unterhalb des Gipfels und gingen weiter bergauf zum Gipfel des (3) Schlenken 1648m mit dem imposanten Gipfelkreuz. Wir hatten Glück. Die Wolken zogen etwas auf und wir konnten erahnen, welchen Ausblick man bei gutem Wetter vom Gipfel hat. Nach einem Gipfelfoto stiegen wir in Richtung der Schlenkenalm ab.
Der Abstieg erfolgte in südlicher Richtung auf dem Weg Nr. 841. Wir folgten dem Wanderweg nach rechts und wanderten leicht bergab in Richtung der (4) Zillhütte 1375m die wir durch die Wolken bereits erkennen konnten. Von der Alm werden mehrere Mutterkühe mit ihren Kälbern auf den Almwiesen versorgt. Als wir an der Alm ankamen, war diese geschlossen. Es hatte noch einmal angefangen zu regnen. Wir stellten uns unter und warteten darauf, dass der Regen etwas nachließ. Auf einmal kam ein Auto angefahren und der Hüttenwirt stieg aus. Er bot uns Getränke und eine Suppe an. Wir machten es uns bequem und ruhten uns etwas aus. Zum Abschluss gab es noch einen Schnaps aufs Haus. Wir betätigten ml lieber nicht die Klingel, denn bis zur nächsten Hütte mussten wir noch etwas Wegstrecke zurücklegen.
Im Anschluss wanderten wir auf dem Fahrweg weiter in Richtung der (5) Nigelkaralm 1175m. Über einige markierte Abkürzungen erreichten wir die Alm nach etwa 30 Minuten. An der Niglkarhütte führten die Wegmarkierungen zuerst entlang einer Mauer hinter dem Haus. Über die Wiese kamen wir zu einem Waldstück, welches wir durchquerten. Dabei kreuzten wir wiederholt die Forststraße. Über einen schmalen Steig gelangten wir zur dann zur (6) Trattnerhütte 1275m auf der Tenneralm.
Auf der Hütte wurden wir sehr freundlich empfangen. Der Ofen war angeheizt und wir konnten uns aufwärmen. Bei einem Rundgang durch das 200 Jahre alten Haus sahen wir die alte Kochstelle, auf der bereits die Töpfe mit dem Abendessen standen. Es gab im Dachgeschoss zwei Lager, in denen wir uns ausbreiten konnten. Nachdem wir uns umgezogen hatten, wurde das Abendessen serviert. Es gab u.a. einen Schweinsbraten, Kaspressknödel und eine Brettljause. Wir verbrachten einen schönen Abend auf der Hütte und hörten interessiert den Erzählungen der Hüttenwirtin über das Leben auf der Alm zu. Nach einem langen Tag gingen wir dann zu Bett, denn für den nächsten Tag hatten wir eine lange Etappe geplant und die sollte länger werden, als erwartet.
Bildergalerie:

















1) Halleinerhütte 1150m- 2) Schlenken 1648m
- 3) Zillhütte 1422m
- 4) Niglkaralm 1177m
- 5) Trattnerhütte 1275m
15,5km
7,5h
801hm
796hm
schwer
Am Morgen kam die Hüttenwirtin mit einem sehr guten Frühstück zu uns auf der Hütte. Wir hatten gut geschlafen und waren am Morgen erstaunt, welch schönen Ausblick wir am Vortag verpasst hatten. Von der Hütte blickten wir talauswärts zum Tennengebirge, dem Hochkönig und zum Göll-Massiv. Dann setzten wir uns an den gedeckten Tisch und ließen es uns schmecken.
Dann stiegen wir von der (1) Trattnerhütte 1275m in Richtung des (2) Schmittenstein 1695m auf. Der Schmittenstein ist zwar nicht der höchste Gipfel in Osterhorngruppe, aber einer der markanteste. Die spezielle Form seines felsigen Gipfelaufbaus gleicht einer Bastion, die über die mit Gras bedeckten Berge hinausragt. Napoleon soll ihn für eine Festung gehalten und beschossen haben, so behauptet es der Volksmund. Von der Hütte konnten wir den Aufstiegsweg in der ganzen Länge sehen. Von der Hütte gingen wir zuerst über die Wiesen und im Anschluss durch einen Wald zur Kammhöhe hinauf wo wir den Wanderweg Nr. 840 erreichten. Der Weg verlief zum Teil in engen Kehren bergauf. Dabei machten wir immer wieder Fotos mit dem Blick zurück zur Hütte.
Weiter ging es nun zur rechten Seite, wo erst eine gesicherte kurze Steilstufe begangen werden musste und dann ein schmaler Pfad auf der Nordseite des Gipfels. Dieses schmale Band war sehr ausgesetzt. An einigen wenigen Stellen waren Seilversicherungen vorhanden. In der Mitte des Gipfelaufbaus gab es dann einen steilen verseilten Aufstiegspfad, der zum Gipfelkreuz führte. Von der Schmittenhöhe aus hatten wir einen sehr guten Fernblick in das Tennengau, auf das gesamte Tennengebirge und die markanten Berge, wie Dachstein und Göllstock.
Vom Schmittenstein stiegen wir an einem Seil wieder hinunter auf das schmale Band, welches uns weiter um den Felsen herumführte. An der Ostseite ging es dann steil bergab in Richtung der Bergalm. Es gab dort einige felsige Passagen, bei denen wir etwas Zeit benötigten, um diese zu übersteigen. Deshalb brauchten wir für den Abstieg mehr Zeit, als wir eingeplant hatten. Auf der Sattelalm hatten wir dann den Abstieg geschafft. An der Weggabelung stand ein großes Wegkreuz, welches wir schon von weitem erkennen konnten. Der Wanderweg führte nun entlang der Almen über die Wiesen zur Bergalm, die wir erst nach 45 Minuten Fußmarsch erreichten. Auf der Alm legten wir in der (3) Neureithhütte 1252m eine Pause ein und probierten die Suppe im Angebot.
Die Sonne schien und wir gingen weiter in Richtung der (4) Feichtensteinalm 1250m. Der Weg führte weiter durch einen dichten Wald, immer mit leichten An- und Abstiegen. Der Weg war durch den vielen Regen des Vortages etwas rutschig. Nach knapp einer Stunde erreichten wir dann die Steigleitnhütte. Wir liefen weiter in einem Bogen um die Alm und nahmen dann den Weg in Richtung Lämmerbach. Der Forstweg verlief durch einen Wald und entlang der Berghänge. Dann gab es einen steilen Abstieg hinunter zur (5) Gruberalm 1041m. Die Alm liegt eingebettet zwischen den Bergen Regenspitz, Gruberhorn und Gennerhorn in einem Talkessel. Auf ca. 50 Hektar befinden sich 3 Almen, die alle bewirtschaftet werden. Wir wanderten über die Alm und wollten nach dem langen Weg eine Pause machen. Zum Glück war die Wirtin der Mayerlehenhütte noch am Haus. Die Mayerlehenhütte ist älteste Hütte der Alm und über 100 Jahre alt. Auf der werden hausgemachte Produkte wie Kaspressknödelsuppe, Speck, Käse, Bauernkrapfen und Hollerkracherl serviert. Die Wirtin stellte uns einen Teller mit Pofesen und Quarkkrapfen zum Probieren zusammen und brachte uns Getränke. Pofesen sind eine traditionelle österreichische Mehlspeise, die besonders in Almhütten beliebt sind und auch als „Arme Ritter“ bekannt sind. Für Pofesen werden üblicherweise trockene Weißbrotscheiben verwendet, die mit Powidl (Pflaumenmus) bestrichen und als „Sandwich“ zusammen geschichtet werden. Die gefüllten Brotscheiben werden in eine Mischung aus Ei und Milch getaucht und anschließend in heißem Fett goldbraun heraus gebacken. Wir genossen die Pause in dieser schönen Landschaft. Es war nun schon recht spät geworden. Wir hatten schon noch einen längeren Weg vor uns und hofften, dass wir es vor dem dunkel werden zur nächsten Alm schafften.
Von der Gruberalm führte ein breiter Forstweg in östlicher Richtung hinunter zum Gruberbach. An einer Wegkreuzung bogen wir nach rechts ab und gingen nun bergan. Der Weg verlief zunächst mäßig steigend durch einen Mischwald und bot mit zunehmender Höhe schöne Ausblicke hinüber zu den Grasbergen der Osterhorngruppe. Nach etwa einer Stunde erreicht wir den Sattel der Genneralm. Dort öffnete sich das Gelände und wir sahen im Süden das Gennerhorn und das Holzeck. Nur wenige Gehminuten oberhalb des Almsattels lag die (6) Posch’n Hütte 1296m, deren Schornstein der Rauch aufstieg. Die umliegenden Gipfel leuchteten in der untergehenden Sonne. Die Posch’n Hütte wurde im Jahr 1977 auf der Genneralm errichtet. Die Genneralm selbst gehört zu den traditionellen Almen der Osterhorngruppe, deren Nutzung bis ins 17. und 18. Jahrhundert zurückreicht. Schon damals diente den Bauern das weitläufige Almgebiet oberhalb des Hinterseetals als Sommerweidefläche für Rinder und Jungvieh.
Auf der Hütte konnten wir uns ersteinmal aufwärmen. Dann gab es auch gleich das Abendessen. Wir konnten die Nacht in Doppelzimmern schlafen. Aber vorab genossen wir noch eine Dusche nach dem langen Tag und ließen ihn dann langsam ausklingen.
Bildergalerie:

















1) Trattnerhütte 1275m- 2) Schmittenstein 1695m
- 3) Neureithhütte 1252m
- 4) Feichtensteinalm 1250m
- 5) Gruberalm 1041m
- 6) Posch'nhütte 1284m
12,0km
6,5h
766hm
668hm
schwer
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Bildergalerie:

1) Posch'nhütte 1284m- 2) Hoher Zinken 1764m
- 3) Osterhorn 1746m
- 4) Großer Pitscherberg 1720m
- 5) Pitscherberghütte 1476m
- 6) Huber Hütte 1345m
7,9km
3h
198hm
363hm
leicht
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Bildergalerie:

1) Huber Hütte 1345m- 2) Postalmhütte 1284m
- 3) Schafbergblickhütte 1288m
- 4) Illighütte 1344m
Eine Erklärung zu den Symbolen und den Daten der Tagesetappen finden Sie unter dem Link "Zeichenerklärung". Weitere Informationen zur Tourenplanung und eine Checkliste stehen für Sie in der Rubrik "Hinweise" bereit.